Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt e.V.

Miteinander für eine offene Gesellschaft

Gelungene Kooperation um die Ausstellung „Jüdische Sportlerinnen und Sportler und Vereine in Darmstadt“

Es ist eine gute Geschichte, die Kooperation zwischen der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth und dem Vereinshistorischen Referat des SV Darmstadt 98, die wir hier gerne erzählen.

Angefangen hatte es mit der Frage, wo die GCJZ in 2025 den Ökumenischen Gottesdienst aus Anlass des Holocaustgedenktag feiern will. Die Wahl fiel auf die Katholische Kirche St. Elisabeth am Herrngarten. Da wir diese Gottesdienste abwechselnd in einer evangelischen und einer katholischen Kirche feiern, war in diesem Jahr eine katholische an der Reihe. Zudem hatte dieser Gottesdienst schon lange nicht mehr im Martinsviertel stattgefunden. Die Entscheidung lag auf der Hand. Nach Anfrage und Zusage war es beschlossene Sache, und wir konnten den Termin und den Ort schon im Novembernewsletter veröffentlichen. Soweit – so gut! Ein Mitglied der GCJZ, Jürgen Koch, der zugleich im Vereinshistorischen Referat des SV Darmstadt 98 aktiv ist, las die Vorankündigung und schaltete sofort. Er setzte sich mit Pastoralreferent Dominique Humm in Verbindung und schlug vor, die Ausstellung des SV98 „Jüdische Sportlerinnen und Sportler und Vereine in Darmstadt“ aus diesem Anlass in die Kirche zu holen.

Es kam zu einem ersten Planungstreffen und dabei stellte sich für die GCJZ und für St. Elisabeth vollkommen überraschend heraus, dass die heutige Kirche auf dem ersten Bolzplatz der 98er errichtet worden war, und die Gründung des Vereins im gegenüberliegenden Haus Nr. 10 am Schlossgartenplatz erfolgte. Sofort war allen Beteiligten klar: daraus wollen wir mehr machen! In atemberaubender Geschwindigkeit wurde ein Programm mit Eröffnung, ein Vortrag von Dr. Marc Balbaschewski und einer Finissage mit einer Podiumsveranstaltung vom 26. Januar bis 4. März 2025 entwickelt und der Besuch der Ausstellung samt Erläuterungen durch Mitglieder des Vereins und der GCJZ den Darmstädter Schulklassen angeboten. Eröffnet wurde die Ausstellung im Ökumenischen Gottesdienst, der unter dem Motto „Erinnern – Mitmenschlichkeit stärken“ stattfand. Ulrike Schmidt-Hesse und Bernd Lülsdorf von der GCJZ und Dr. Marc Balbaschewski und Peter Schmidt von Darmstadt98 führten insgesamt 250 Schülerinnen und Schüler aus 11 Schulklassen in dieser Zeit durch die Ausstellung und sprachen mit ihnen über das Thema der Unterdrückung und Verfolgung der Menschen jüdischen Glaubens in der Zeit des Nationalsozialismus und über ein respektvolles Zusammenleben heute.

Nachdem in den letzten vier Wochen über 1.000 Menschen die Ausstellung gesehen haben, luden die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Darmstadt zusammen mit der Katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth und dem vereinshistorischen Referat des SV Darmstadt 98 am Donnerstag, 27. Februar 2025 zur Finissage in die Kirche ein.

Bei der Begrüßung durch Dominique Humm schlug dieser eine Umbenennung von St. Elisabeth am Herrngarten in St. Elisabeth auf dem Bolzplatz vor. Danach eröffnete ein Podium zum Thema „Sport: Ort für Respekt, Solidarität und Zusammenhalt. Gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus“ die Finissage. Daran nahmen Hanno Benz, Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, Alexander Stoler, Kulturreferent der Jüdischen Gemeinde Darmstadt und Schiedsrichterbeauftragter des FSV Frankfurt, sowie Dr. Marc Balbaschewski, Historiker vom Vereinshistorischen Referat des SV Darmstadt 98 teil. Das Gespräch moderierte Bernd Lülsdorf, Katholischer Vorsitzender der GCJZ Darmstadt. Das Votum des Podiums ging in mehrere Richtungen: Sensibilisierung für das Thema, Aufmerksamkeit für jeglichen Angriff auf Respekt und Solidarität, den Mut dagegen vorzugehen und die Einbeziehung von möglichst vielen Multiplikatoren.

Nach dem Podium berichteten Peter Schmidt und Ulrike Schmidt-Hesse, die Evangelische Vorsitzende der GCJZ Darmstadt, von ihren Erfahrungen mit den Schüler:innengruppen, die in den vergangenen vier Wochen die Ausstellung besucht hatten.

Der Abend klang mit einem kleinen Umtrunk aus. Die Kooperation aber geht weiter. Die Ausstellung wandert ab Aschermittwoch nach Liebfrauen in Bessungen. Dort werden die Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule wiederum durch das Team aus GCJZ und SV98 begleitet.