Viele Menschen standen schweigend um eine aus Stoff ausgelegte gelbe Schleife und Stelen mit Fotos zusammen und zündeten Kerzen zum Gedenken an die Opfer des 7. Oktobers 2023, des Massakers der Hamas in Israel, an. Die Kerzen wurden auf der gelben Schleife abgestellt. Diese ist zum Symbol für die Geiseln geworden, von denen 48 noch immer in der Hand der Hamas sind.
Zwölf Fotos von am 7. Oktober 2023 Ermordeten standen stellvertretend für die vielen Opfer, die meisten von ihnen Jüdinnen und Juden, aber auch arabische Beduinen und Menschen aus Thailand und anderen Nationen. Unter den Fotos waren Informationen zu ihren Lebensgeschichten zu lesen.







Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt, das Evangelische Dekanat Darmstadt und der Katholische Pastoralraum Darmstadt-Mitte hatten zu der Gedenkveranstaltung gemeinsam eingeladen, in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Darmstadt und der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Mehr als 200 Menschen waren am frühen Abend gekommen.
Ulrike Schmidt-Hesse, evangelische Vorsitzende der GCJZ, leitete die Zeit des Schweigens ein. Sie erinnerte an die mehr als 1200 Männer, Frauen und Kinder, die am 7. Oktober in Israel von der Hamas gequält und ermordet wurden, an die Geiseln und alle Angehörigen. Und sie sagte „Wir hoffen auf die umgehende Freilassung der Geiseln, wir stehen ein gegen jede Form von Judenhass und wir hoffen, dass es den politisch Verantwortlichen aller Seiten im Nahen Osten gelingt, ein friedliches und demokratisches Miteinander aller in der Region zustande zu bringen, vom Libanon bis Gaza, von Tel Aviv bis Teheran“.
Irith Gabriely gestaltete das Gedenken mit ruhigen Stücken auf der Klarinette und Gesang mit. So erklangen unter anderem das bekannte hebräische Lied „Eli, Eli“ (Mein Gott, mein Gott) und auch „Habaita“ (Nach Hause). Pfarrerin Ilka Friedrich, Referentin für Ökumene und Interreligiösen Dialog im Dekanat, sprach zum Abschluss gemeinsam mit Matthias Becker, leitender Pfarrer des Pastoralraums. Die Veranstaltenden standen noch zu Gesprächen an Tischen bereit. „Dieses Gedenken in Stille hat spürbar Raum für Empathie und Verbundenheit geöffnet“, so Ilka Friedrich über die stille Mahnwache zum 7. Oktober. „Das Zusammenstehen in Trauer und Gedenken hat unser Herz mit jenen verbunden, die um ihre Lieben trauern oder deren Herz durch das erlittene Leid zu schwer geworden ist“, bestätigt Benedikta Caspari, Koordinatorin des katholischen Pastoralraums.