Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt e.V.

Gemeinsam Antisemitismus entgegentreten

Mahngang von St. Ludwig zum Ludwigsplatz mit dortiger Mahnwache

Das Bedürfnis war groß, Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Das zeigte der Zuspruch zu Mahngang und Mahnwache gegen Antisemitismus am Montagabend mit laut Polizei rund 250 Teilnehmenden. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Darmstadt hatte dazu kurzfristig eingeladen. So begrüßte die evangelische Vorsitzende der GCJZ, Ulrike Schmidt-Hesse, die Menschen, die sich vor der Innenstadtkirche St. Ludwig versammelt hatten. Hier hatte sie zuvor das wöchentliche ökumenische Friedensgebet mit vielen Teilnehmenden gestaltet. „Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Menschen in Israel am 7. Oktober und dem dadurch ausgelösten Krieg in Gaza, nimmt die Judenfeindschaft in vielen Ländern, auch in Deutschland, zu“, sagte Bernd Lülsdorf, katholischer Vorsitzender der GCJZ, „dem wollen wir deutlich entgegentreten.“ Jüdische Menschen sollten hier ohne Angst leben und ihren Glauben praktizieren können.

Die Teilnehmenden konnten Plakate und Kerzen für den Mahngang mitnehmen, die die veranstaltende GCJZ zur Verfügung gestellt hatte. So liefen die Menschen schweigend durch die Innenstadt von St. Ludwig in Richtung Ludwigsplatz. Allen voran trugen Ulrike Schmidt-Hesse, Bernd Lülsdorf, und Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt und Direktor des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen, ein Banner mit der Aufschrift „Stop Antisemitismus“.  Auf Plakaten war zu lesen: „Solidarität mit Jüdinnen und Juden“, „Für jüdisches Leben in Deutschland“, „Für Anteilnahme, Respekt und Gespräche“, „Für die Werte des Grundgesetzes“, „Geiseln freilassen, keine Umkehr von Opfern und Tätern“, „Für Frieden und Sicherheit in Nahost“.

Das Evangelische Dekanat Darmstadt unterstützte die Aktion, an der auch Präses Dr. Annette Laakmann und Ulrike Hofmann, Pfarrerin für Ökumene und Interreligiösen Dialog im Dekanat, teilnahmen. Auch Dr. Christoph Klock, leitender Pfarrer des katholischen Pastoralraums Darmstadt-Mitte, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, Michael Mainka, waren dabei. Am Ludwigsplatz dankte Ulrike Schmidt-Hesse allen, die gekommen waren, „um als Mitglieder der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, verschiedener christlicher Kirchen und Gemeinschaften, der jüdischen Gemeinde, muslimischer Gemeinden, als Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Region zu zeigen: ‚Wir stellen uns gemeinsam dem Antisemitismus entgegen.‘“ Anschließend lud sie zu einer Schweigeminute ein.

Sie mahnte, die Opfer des Massakers und die Geiseln nicht zu vergessen, einzustehen gegen Judenfeindschaft, im Alltag, jeden Tag und für eine politische Lösung des Nahostkonflikts zu hoffen und zu arbeiten. Im Anschluss war auf dem Ludwigsplatz noch Gelegenheit zu Gesprächen, was auch rege genutzt wurde. Am kommenden Montag, 27. November, sollen Mahngang und Mahnwache gegen Antisemitismus wieder um 18.30 Uhr ab St. Ludwig, Wilhelminenplatz 9, stattfinden.